umbau und anbau


wegkapelle kürnach, würzburg

Zusammenarbeit mit Thomas Reuter, Bildhauer

Fotos: Gerald Langer

Wettbewerb 1. Preis

Ein ehemaliges Wasserhaus wird in einen sakralen Raum umgeformt. Hierbei wird es in seiner neuen Zweckbestimmung als Weg- und Taufkapelle auf seine einfachste Grundform zurückgeführt. Als Gestaltungsmittel für das Gebäude und den Außenraum werden vornehmlich die Elemente Licht, Wasser und das Wort eingesetzt. Insbesondere eine in ihrer Oberfläche reliefartig ausgebildete Betonwand dient als Projektionsfläche für den Sonnenlichteinfall. Diese Innenfassade fungiert somit als Bühne für das „Licht als Naturschauspiel„, das die Betonwand in eine sich ständig ändernde Oberfläche verwandelt. Die Seitenwände und Dachflächen sind mit OSB- Platten beplankt und korrespondieren zurückhaltend mit der Sichtbetonfläche und dem flügelgeglätteten Estrich der Bodenplatte. Der Innen- oder Handlungsraum der neuen Kapelle korrespondiert mit dem neu geschaffenen Platz im Außenbereich. Der neue Kapellenraum stellt sich als geschlossener Raum dar, der neben der bestehenden Eingangstüre zwei zeichenhafte Öffnungen erhält: eine Öffnung nach außen zum Licht sowie eine Öffnung nach unten zum Wasser. Übereinander projiziert umfassen die beiden Öffnungen die Form eines Kreuzes.* Es entsteht ein ruhiger, kontemplativer Raum, der dem Besucher Einkehr und Besinnung ermöglicht. Der Innenraum wird nach oben bis unter die Dachhaut geöffnet. Durch die neue Raumhöhe erfahrt der Sakralraum seine angemessene Bedeutung. Derart kann der Raum auch über sich selber hinausweisen.

 *s. Projektionstheorie L. Feuerbach 


wohnhaus, pfinztal – Burghausen

In Zusammenarbeit mit Prof. H.P. Glucker, Glucker Architekten GbR.

Karl – Reuss – Preis

Die Konzentration liegt auf der Neugestaltung eines Kellergeschosses, um es funktional als Wohnraum zu nutzen. Eine zentrale Innentreppe teilt den Raum in einen dienenden Bereich mit einem Gäste-WC und einer Küche sowie einen Hauptraum. Die Erweiterung des Kellergeschosses um einen Wohnhof schafft eine nahtlose Verbindung zum Garten. Die Kellergeschossfassade wurde vollständig geöffnet, um einen fließenden Übergang zwischen Innen- und Außenbereich zu schaffen. Im Hofbereich erfolgt eine Zonierung, wobei der Zugang zum Gästebereich hervorgehoben und der Aufenthaltsbereich niveaugleich mit dem Wohnraum in Natursteinpflaster ausgeführt wurde. Die Verbindung des Kellergeschosses mit dem Erdgeschoss erfolgt durch eine innenliegende Treppe und einen Luftraum in der Fassadenkonstruktion, was einen optischen Kreislauf schafft. Diese Verbindung wird durch eine freistehende Wand betont, die geschossübergreifend verläuft und mit italienischem Glanzputz behandelt wurde. Insgesamt bietet dieses Projekt eine gelungene Synthese aus modernem Design und einer nahtlosen Integration in die Umgebung. Der erweiterte Wohnhof und die geschickte Verbindung der Geschosse schaffen einen Ort, der die Gestaltungsmöglichkeiten erweitert und die innere und äußere Umgebung miteinander verbindet.

Textauszug: Achim Linhardt


kita an der löwenbrücke, würzburg

Luise Kiesselbach Preis

Die KiTa, gegründet vor 36 Jahren als „Studentischer Kindergarten“, hat sich als Vorreiter in der Kinderbetreuung etabliert. Mit 60 Mitgliedern, darunter nicht nur Studenten, sondern auch die Allgemeinbevölkerung, ist sie offen für alle. Das Selbsthilfe-Konzept wurde in demokratischer Abstimmung angenommen, um den Mangel an Kindergartenplätzen zu bewältigen. Das pädagogische Konzept der KiTa betont die positive Wirkung von Bewegung und Sport auf Körper, Geist und Seele von kleinen Kindern. Neben vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten in Haus und Garten bietet die KiTa wöchentliche Schwimm- und Turnaktivitäten. Die Eltern sind aktiv in die Betreuung eingebunden, kochen Mittagessen und helfen bei der Abholzeit. Die KiTa legt Wert auf die sucht- und gewaltpräventive Wirkung ihrer „Bewegungs“-Ideen. Die Kinder haben viel Freiraum, um ihre Aktivitäten selbst zu wählen, sei es Fahrradfahren, Matschen im Garten, Toben drinnen oder Basteln. Die KiTa plant, Krabbelkinder verstärkt zu fördern, obwohl sie aufgrund der gesetzlichen Anforderungen weniger Plätze für sie anbieten kann. Ein Umbau wird spezifische Krippenplätze schaffen, einschließlich eigener Räumlichkeiten und zusätzlicher pädagogischer Unterstützung. Der Architekt plant den Ausbau eines zweiten Stockwerks auf dem bestehenden 150 Quadratmeter großen KiTa-Gebäude, während die größeren Kinder den vorhandenen Raum nutzen werden. Der Umbau wird auch eine neue Terrasse und Möglichkeiten für kulturelle Veranstaltungen bieten. Die Finanzierung erfolgt aus Vereinsvermögen, Spenden von Firmen und Privatpersonen sowie einem Viertel von der Stadt*


gasthaus zum wagen, achern

In Kooperation mit dem Architekturbüro Martin Kemminer.

Visualisierung: Szilard Varga

Das im Zentrum von Achern liegende „Gasthaus zum Wagen“ wird umgebaut und erweitert. Der Bestand ist als typische Haus-Hof Anlage ausgebildet und wird um ein Cafe ergänzt. Die bestehende Scheune wird abgerissen und durch einen Neubau mit Gästezimmern ersetzt. Die Außenanlagen werden samt Parkierungsflächen erneuert.  Das Planungskonzept sieht vor, die Haus Hof Typologie aufrecht zu erhalten und durch die Neubauten und Außenanlagen weiter zu akzentuieren. So entwickelt sich das neu errichtete Gebäudeensemble um einen zentralen Platz, an den sowohl die Gästezimmer als auch das Café und die Gastronomie angeschlossen werden. Die typische Bauform wird in den Neubauten durch weite Dachüberstände und geneigte Dächer unterstützt. Die Neubauten werden in Holzkonstruktion ausgeführt.