Diesem Satz versuche ich, in meinen Arbeiten gerecht zu werden. Er nimmt ferner meinen gesamten Werdegang vorweg. Meiner Herkunft aus einer Arbeiterfamilie und aus ländlichem Raum habe ich zu verdanken, dass mir die Arbeit des Bauern nicht fremd ist: Er pflügt sein Feld. Er säht das Korn. Aus dem Korn wird Brot. Er arbeitet in Kreisläufen. Er tut, was er tut. Seine Arbeit ist elementar. Das Bild des Sähmanns von van Gogh fasziniert mich noch heute. In Vielem haben wir uns von den einfachsten Produktionsprozessen entfremdet und erleben oft nicht, wie Dinge entstehen. Auch vielleicht nicht in Vielem, dass alles Werden in Kreisläufen stattfindet. Durch André Gide´s “Stirb und Werde” wird mir die Wechselwirkung der Verhältnisse bewußt. Meine Kinder zeigen mir wie Leben geht.

Durch meine Hinwendung zur Quantenphysik und -philosophie wird mir deutlich: wir erschaffen unsere Welt durch unsere Wahrnehmung. Das alte mechanistische Weltbild hat seinen Schuldigkeit getan. Das Modell von Welle und Teilchen fordert uns auf zur eigenen selbstverantworteten Lebensgestaltung, mithin zu einer lebensgesetzlichen Kultur. Insofern ist auch das Modell des beim Planen und Bauen allmächtigen Architekten anachronistisch geworden. Für meine Arbeiten leitet sich daraus die Wiederaufnahme des partizipatorischen und prozesshaften Planens und Bauens ab. Insbesondere unsere neueren Projekte wie UPS urbanes Projekt Strohbau und tiny modern , ein modulares Konzept zur Errichtung von tinyhouse communities weisen in diese Richtung und sind der Versuch einer Antwort auf aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen. Für meine Architektur bedeutet dies- bei aller Komplexität der Inhalte- weiterhin Strukturen zu entwickeln, die so einfach sind, dass man sie mit einem Stock in den Sand ritzen kann. Und nach wie vor gilt: Das Einfachste ist das Schwierigste. 

bisherige Mitarbeiter